Heute soll es einen weiteren Blick hinter die Kulissen geben. Ich möchte mich gerne mit der Frage beschäftigen, wieso es mich nach Island gezogen hat.

Selbst mein Chef an der Reykjavik Universität fragte mich dies während der ersten Minuten unseres Treffens vor Ort. Natürlich war ich etwas verwundert! Die Frage wurde mir allerdings nun schon öfter gestellt und daher möchte ich ein paar Antworten finden.

Somit gibt es einen kleinen Einblick, wie ich zu meiner Entscheidung gekommen bin. Vielleicht kommt Island auch für dich im nächsten Auslandssemester, Praktikum oder Urlaub in Frage… oder auch nicht?

Viele kleine Dinge ergeben etwas Großes

Island war nicht immer so bekannt wie heutzutage. Vielleicht erinnert sich noch jemand vage an die Wirtschaftskrise zwischen 2008 und 2011 oder den Vulkanausbruch 2010. Die meisten jedoch sicherlich noch an den starken Auftritt bei der Europameisterschaft im Sommer 2016.

Für mich gehörte Island schon immer in eine Schublade mit Kanada, Alaska und Norwegen. Diese vier Länder reizen mich schon lange, ohne jemals da gewesen zu sein. Speziell Island rückte durch Surffotos immer weiter in meinen Fokus. Fotografen wie Chris Burkard deckten die etlichen Weiten und Möglichkeiten des Landes auf.

Zudem war Island auch einige Male ein Gesprächsthema, als ich im Pazifik unterwegs war. Daher scheint es fast eine logische Konsequenz gewesen zu sein, als meine einzige Praktikumsbestätigung per Mail aus Island in meinem Postfach eintrudelte.

Mehr auf das eigene Herz hören, weniger auf Ratschläge

Die Zusage für das Praktikum fiel mir jedoch erstaunlich schwer. Ich habe oft darüber gesprochen und mir versucht von vielen Leuten eine Meinung einzuholen. Denn die Zusage hatte einige Konsequenzen: Viel Arbeiten, Equipment kaufen und wohl auch kein Surfen.

Damals war ich mir nämlich noch sehr sicher, dass ich nicht auf Island surfen gehen kann. Die Kosten und das fehlende Wissen schienen zu hoch. Doch im Nachhinein war mir eigentlich bereits bewusst die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Mir fehlte nur der Glaube an meine Entscheidung. Zweifel kamen auf durch unterschiedliche Kommentare. ‘Sicher cool da, aber doch voll kalt’ oder ‘Ich glaube die Sonne scheint da oben im Norden gar nicht’, etc. Glücklicherweise entschied ich mich für Island, da der Zuspruch von den Personen kam, die mich am besten kennen.

Der Weg dorthin hat mir jedoch gezeigt, wie wichtig es ist auf sein Herz zu hören. Es war fast unmöglich komplett hinter der Entscheidung zu stehen. Dennoch ist mir heute klar, dass ich die Antwort auf alle Fragen damals bereits kannte.

Genau aus solchen Einsichten lernen wir. Und wie ich bereits in einem vorherigen Beitrag berichtete, hat es nicht lange gedauert, bis meine Zweifel während des Fluges durch die ersten Polarlichter vergangen waren.

Ein perfektes Land für mich, doch kein perfektes Land für dich?

Dieser Punkt muss groß herausgestellt werden. Ich mag es zwar auch in Badehose am Strand zu liegen. Doch manche Menschen mögen eben isländische Winterbedingungen nicht, wenn sie zum Beispiel komplett durchgefroren von einer Wanderung zurückkommen. Daher möchte ich gerne einige Kontraste aufstellen.

Island bietet eine vielfältige Natur. Prinzipiell gibt es hier alles zu sehen, was man sich so wünscht. Nur eine Wüste fehlt. Dennoch liegt das Land sehr nördlich und daher gibt es um Weihnachten nur ca. vier Stunden Tageslicht. Ich habe mich schnell darauf eingestellt, allerdings kann dies auch eine schwierige Umstellung sein.

Genauso können hier alle möglichen Abenteuer erlebt werden: Jeep Touren, Gletscherwanderungen, Höhlentouren, Tauchen, Walbeobachtungen, jede Menge Motorsport und vieles mehr. Der große Knackpunkt hier: Hohe Kosten für die Touren. Fast immer wird spezielles Equipment und ein Guide benötigt.

Landschaften wechseln hier ständig und prinzipiell kann an jeder Ecke etwas Neues erwartet werden. Allerdings kann das Wetter einem den ganzen Tag versauen. Denn durch Kälte und Wind ist es nicht immer sehr angenehm. Dennoch wechselt das Wetter hier ziemlich schnell. Bisher musste ich nur bei einem einzigen Sturm den kompletten Tag zu Hause bleiben.

Island Wunderland

Wie ihr merkt, ist Island ein reines Wunderland mit zugehörigen Kosten. Jeder sollte sich bewusst sein, auf was er sich einlässt. Wenn du jedoch eben beim Lesen die positiven Dinge entdeckt hast, dann würde ich dir ganz klar zu einem Trip raten. Ob Auslandssemester, Auslandspraktikum oder ein Urlaubstrip – das Land kann jedem den besten Trip seines Lebens bieten!

Habt ihr bereits eine Reise nach Island geplant oder seid euch noch nicht sicher? Teilt es mir gerne in einem Kommentar weiter unten mit!

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