Es liegt deutlich in der Luft: Die Tage werden länger. Nachdem es inzwischen wieder gut neun Stunden Tageslicht gibt, ist es an der Zeit ein Résumé zu ziehen über den dunkelsten und längsten Winter, den ich je erlebt habe.

Wie sich die Tageslängen verändern

Ende September kam ich auf Island an und mit fast 11,5 Stunden waren die Tage noch sehr lang. Mit der Zeit veränderte sich dies jedoch schnell und so sind sich hier alle vor Ort einig, dass der Dezember und Januar die zwei härtesten Monate sind.

1. Oktober, Sonnenaufgang: 07:37h, Sonnenuntergang: 18:56h, Länge: 11:19h

1. November, Sonnenaufgang: 09:11h, Sonnenuntergang: 17:10h, Länge: 07:58h

1. Dezember, Sonnenaufgang: 10:46h, Sonnenuntergang: 15:46h, Länge: 05:00h

21. Dezember, Sonnenaufgang: 11:22h, Sonnenuntergang: 15:29h, Länge: 04:07h

1. Januar, Sonnenaufgang: 11:19h, Sonnenuntergang: 15:43h, Länge: 04:24h

1. Februar, Sonnenaufgang: 10:08h, Sonnenuntergang: 17:15h, Länge: 07:07h

1. März, Sonnenaufgang: 08:35h, Sonnenuntergang: 18:45h, Länge: 10:10h

21. Juni, Sonnenaufgang: 02:55h, Sonnenuntergang: 00:03h, Länge: 21:08h

Am 21. Dezember erfolgte der Umschwung und seitdem werden die Tage wieder länger. Dies geschieht auch sehr schnell, so erwarten uns in zwei Wochen schon Tageslängen von mehr als 10 Stunden. Zum Vergleich: Der längste Tag im Jahr 2018 wird der 21. Juni sein mit einer Länge von 21:08 Stunden. Kaum zu glauben nach der Zeit im Winter. Wer weitere Statistiken darüber nachschauen möchte, kann dies hier tun.

Gesundheitliche Probleme

Das größte Problem des langen Winters war jedoch gar nicht das fehlende Tageslicht, sondern eine sehr ernsthafte Erkältung, die sich über ca. drei Monate zog. Dies lag wohl sehr wahrscheinlich am Surfen. In der Anfangszeit fand mein Körper die Kälte nicht so angenehm und hat dann ziemlich schnell schlapp gemacht. Nachdem ich nach gut zwei Monaten Antibiotika bekommen habe, dauerte es nochmal vier Wochen bis zur vollständigen Genesung.

Groß beeinflusst haben mich die kurzen Tage jedoch nicht. Das sage zumindest ich. Laut meinen einheimischen Freunden liegt das an der Faszination des ersten Winters auf Island und das dies mit der Zeit auf jeden Fall nachlassen würde. Kann ich mir vorstellen, bin mir da aber noch nicht ganz sicher. Müsste man wohl ausprobieren.

Gefühlt hatten die kurzen Tage jedoch eine Auswirkung auf meine Gesundheit und haben den Heilungsprozess ein wenig verlangsamt. Mein Körper schien nach einem sehr ereignisreichen Sommer einiges gefehlt zu haben.

Das meiste aus seinen Tagen machen

Meiner Meinung nach habe ich die kurzen Tage nicht so zu spüren bekommen, da ich einfach eine positive Einstellung vertreten habe. Die Tatsache kann niemand ändern und wieso sollte ich dann meine Zeit damit verschwenden darüber nachzudenken?

Ich habe es eher als Chance gesehen, denn für die vier bis sechs Stunden gab es bei Sonnenschein perfektes Licht zum photographieren und so sind einige erstaunliche Bilder zustande gekommen. Bei unseren Trips sind wir daher immer früh aufgestanden und waren beim Sonnenaufgang direkt am Spot.

Dies sollte jedem bewusst sein, aber der Winter hat hier durchaus seine eigenen Reize und ist wohl das gewisse Etwas, welches Island ausmacht und es zu dem macht, was es eigentlich ist. Daher bin ich auch froh im Winter hier gewesen zu sein, denn genau dann weiß man den Sommer auch wieder zu schätzen!

Wart ihr schonmal im Winter auf Island oder ist dies sogar bald geplant? Teilt es mir in einem Kommentar mit!

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