Road Trip mit überraschenden Bedingungen

Mit den ersten gemachten Surferfahrungen lebte es sich hier deutlich entspannter und so war es für mich an der Zeit, das Land etwas genauer zu entdecken. Abgelegen vom gängigen Tourismusgeschäft erlebte ich so mit etwas Glück meinen ersten richtigen abenteuerlichen Trip auf die Snaefellsnes Halbinsel!

Mit Hilfe der Onlineplattform Couchsurfing ist es möglich, bei Gastgebern auf der ganzen Welt einen Schlafplatz zu ergattern. Natürlich nur, wenn die Gastgeber sich dazu bereit erklären. Zudem ist es möglich, Veranstaltungen jeglicher Art einzustellen: Abhängen im Park, Kaffee trinken gehen in der Stadt oder mit dem Auto einen Trip starten. Wenn man auf dem Portal angemeldet ist, kann an diesen Veranstaltungen teilgenommen werden und durch eine Chatfunktion können weitere Details besprochen werden. Einige Einheimische bieten hier ihre Tagestrips an, damit sie Touristen wie mir ein wenig das Land zeigen und auch gleichzeitig ihre Spritkosten komplett decken können. Auch ich bin so über eine Veranstaltung an den Hobbyfotografen Sveinn geraten. Mit drei weiteren Personen starteten wir also den ersten abenteuerlichen Trip mit seinem Jeep – perfekt, um auch abgelegene Plätze erkunden zu können!

Etwa zwei Stunden entfernt von Reykjavik hat die Snaefellsnes Halbinsel einiges zu bieten. Neben den „üblichen“, schönen Wasserfällen gibt es hier besondere Felsformationen an Land und im Wasser. Zudem ist auch der berühmte Berg „Kirkjufell“ vorzufinden, den wir noch mit letztem Licht vor einem See fotografieren konnten. Das besondere an der Halbinsel ist, dass vor Ort von fast allen besonderen isländischen Naturerlebnissen etwas vorhanden ist. Somit ist es möglich, sich an einem Tag einen super Überblick zu verschaffen.

Während der Tagestour auf die Snaefellsnes Halbinsel war das Wetter ziemlich abwechslungsreich und es ergaben sich sehr viele Möglichkeiten einen meist sogar vollen Regenbogen zu sehen. An diesem Tag habe ich mehr von diesen gesehen, als zuvor in meinem ganzen Leben. Ein sehr schönes Naturschauspiel, welche dem Tag noch eine Krone aufgesetzt hat. Das Luxusproblem auf Island: Konzentriere ich mich auf den Sonnenuntergang, den vollen Regenbogen oder die schneebedeckten Berge? Manchmal muss man sich auch hier entscheiden! 🙂

Als es dann noch dunkel wurde, waren wir sehr gespannt Polarlichter auf dem Rückweg zu entdecken. Der Fahrer hast dabei den schwierigsten Job, da er nicht zu viel in der Gegend herum schauen darf. Leider wurden wir nicht mit einzigartigen Polarlichtern überrascht, konnten jedoch das ein oder andere Mal auf dem Rückweg halten und das grüne Spektakel genießen.

Der Trip was sehr intensiv und ging von 8h morgens bis 11h abends. Jedoch stelle ich mir genau so gute Tagestouren auf Island vor. Den ganzen Tag auf Tour, unbekannte Orte entdecken und an jeder Ecke überrascht werden! Ich bin sehr froh, mir vorher kein Bild von der Halbinsel gemacht zu haben und daher hatte ich auch keine Erwartungen. Ich kann jedem Reisenden auf Island nur empfehlen, eine Plattform wie Couchsurfing zu nutzen und den Kontakt zu Einheimischen zu suchen. Denn viele von denen sind super glücklich darüber, interessierten Menschen ihr Land zeigen zu können und ihre wunderbaren Geschichten los zu werden!