Vor einiger Zeit bekam ich Besuch um ein sehr spannendes Filmprojekt zu verwirklichen. Für gut eine Woche waren wir in Reykjavik und Umgebung unterwegs und haben einiges an Material gesammelt. Ein kleinen Blick hinter die Kulissen gibt es daher im folgenden Beitrag.
Vorbereitung ist alles
Mein Bruder Daniel und unser gemeinsamer Kumpel Jan besuchten mich vor einiger Zeit hier auf Island. Zwar wollten die beiden natürlich viel vom Land sehen, jedoch war auch ein spannendes Projekt geplant – eine Dokumentation über meinen Trip.
Also hatten wir gut eine Woche Zeit um ein Filmskript abzuarbeiten. Da Jan ein professioneller Filmemacher ist, wurde nichts dem Zufall überlassen. Sowohl ein Skript für Bild als auch für Ton wurde Wochen vorher ausgearbeitet. Täglich bekam ich neue Aufträge für Besorgungen, die ich erledigen sollte. Fotos von Locations wurden ihm vorher geschickt. Doch eine Sache konnten wir natürlich nicht kontrollieren – das Wetter!
Die Qual des Surfprotagonisten
Natürlich war ich total davon begeistert, einen Film über meinen Trip und auch das Surfen zu drehen. Dies entpuppte sich jedoch auch schnell als echte Herausforderung. Denn einige Dinge habe ich im Vorfeld so nicht kommen sehen.
Wie gewohnt schnell den Neoprenanzug anziehen und direkt ins Wasser laufen? Pustekuchen! Erst einmal werden Szenen mindestens ein Mal gedreht. Nebenbei ist das Team komplett in Action: Kameraequipment wird gewechselt und neu ausgerichtet, Batterien geben in der Kälte den Geist auf und vieles mehr. Keine einfachen Konditionen. Nicht für mich als Surfer und auch nicht für das Team! Somit war mein Körper sozusagen schon durchgekühlt, bevor ich überhaupt ins Wasser ging. Kein guter Start für eine Surfession auf Island!!
Glücklicherweise war Rut bei unserem Trip dabei. Sie begleitet mich hier seit den anfänglichen Surfabenteuern. Geteiltes Leid ist doch sprichwörtlich halbes Leid und dadurch fühlt es sich direkt nicht mehr ganz so kalt an, wenn eine weitere Person mitleiden muss! Humor gehört einfach dazu.
Erschwerte Drehbedingungen
Die Wetterverhältnisse können jeden geplanten Filmdreh auf Island zunichte machen. Durch Schnee oder Regen, Wind und meist Temperaturen im Minusbereich kann manches Equipment wie eine Drone nicht eingesetzt werden.
Zudem kann auch nicht an jedem Tag gesurft werden. Daher kommen viele Bedingungen zusammen. Dann war da auch noch dieses Filmskript und eine limitierte Drehzeit von sechs Tagen.
Seit meiner gesamten Ankunft gab es noch nicht viel Schnell. Drei Stunden nach der Landung von den beiden fing es jedoch die ganze Nacht an zu schneien. Als wir dann ein Tag später zu unserem Surftrip aufbrachen, versank die ganze Stadt im Chaos: Viele Autos hatten noch Sommerreifen aufgezogen und die Straßen waren spiegelglatt. Als wir heile ankamen, erhielten wir dann jedoch die Belohnung für die Strapazen. Wellen und Schnee!
Auch wenn die Wellen nicht perfekt waren, hatten wir sehr Glück. Viele Faktoren haben gestimmt und es ist einiges dabei raus gekommen. Auf Island zu drehen ist bei der Natur wundervoll und daher gibt es auch reichlich Orte dafür. Sobald jedoch der arktische Ozean mit in die Planungen eingebunden wird, kann für nichts mehr garantiert werden.
Sponsoring
Während des Drehs wurden wir vor ein paar Sponsoren unterstützt. Daher möchte ich jeden bei ähnlichen Projekten oder Trips dazu ermutigen, bei passende Unternehmen oder Marken anzuklopfen. Natürlich wird es meist nicht direkt mit der ersten Mail oder dem ersten Anruf klappen.
Auch wenn es simpel klingt, sind wir sehr spät auf die Suche gegangen und haben es teilweise bereut. Daher fragt so früh wie möglich an und seid nicht schüchtern. Zeigt, was ihr habt. Bietet euer Projekt spannend an. Bringt dem Unternehmen oder der Marke einen Mehrwert. Dann wird es auch sicher mit der Unterstützung klappen!