Über die Weihnachtstage brachen wir hier auf Island zu einem ganz besonderen Trip auf. Es ging nach Höfn, die Heimat der verrückten isländischen Landschaft. Gleichzeitig habe ich meine ersten Videos erstellt und in nächster Zeit werde ich mehr und mehr Videos hochladen. Nun gibt es aber erstmal genauere Infos zu jedem einzelnen Tag des Trips!
Tag 1: Verrückte Landschaft auf der Fahrt nach Höfn
Direkt früh morgens ging es am 23.12. von Reykjavik aus bei schlechtem Wetter los. Sieben Stunden Fahrt lagen vor uns. Der einheimische Hobbyphotograph Sveinn organisierte den Trip und zwei weitere Personen nahmen daran teil.
Wir fuhren für drei Stunden durch schlechtes Wetter und machten unseren ersten Stop am Canyon Fjaðrárgljúfur. Passend dazu kam die Sonne raus und zwischen eisigem Untergrund und Felsschluchten konnten wir den Sonnenaufgang bestaunen. Ein wirklich sehenswerter Spot!!
Danach ging es weiter zur Glacier Lagoon. Schon mehrmals wollte ich diesen Spot sehen, leider hat es nie geklappt. Passend dazu gab es einen Sonnenuntergang und die Farben haben den Ort nochmal besonders gemacht. Auch wenn sehr viele Menschen unterwegs sind lohnt sich der Besuch.
Kleiner Tipp: Es gibt nicht nur die Glacier Lagoon, sondern auch ähnliche Orte in direkter Nähe. Schaut einfach auf Google Maps, dann könnt ihr sie sofort entdecken und dort sind viel weniger Besucher.
Ca. zwei Stunden später kamen wir dann in der Nähe von Höfn an. Eine gemütliche Hütte wartete auf uns und wir konnten den nächsten Tag planen.
Tag 2: Rentiere und Nordlichter
Am zweiten Tag war klar: Das Wetter ist eher verhalten. Natürlich machten wir uns dennoch früh auf den Weg. Am ersten Spot Laekjavik konnten wir somit eine sehr mystische und dunkle Stimmung genießen – sehr typisch für Island!
Am zweiten Spot Folaldafoss gab es endlich einen Wasserfall zu sehen. Weit und breit war keine Menschenseele in Sicht. Die Straßenverhältnisse waren hier jedoch nicht sehr optimal und nur durch Sveinn konnten wir das Ziel sicher erreichen. Er war bereits mindestens 10 Mal an jedem der Spots und kennt daher alle Bedingungen.
So verrückt es auch klingt, aber es war bereits 14 Uhr und somit ca. 90 Minuten vor Sonnenuntergang. Also fuhren wir zurück und auf dem Weg entdeckten wir ein Rudel Rentiere, welches wir natürlich direkt versuchten vor die Kamera zu bekommen. Mir ist es nur im Video gelungen, welches ihr im Vlog weiter unten sehen könnt. Den weiteren Sonnenuntergang haben wir in der Region Djúpivogur bestaunen können, dort gibt es einige Spots zu entdecken.
Abends haben wir noch Polarlichter am Ort Stokksnes gesehen. Auch wenn es auf dem Foto so schön und ruhig aussieht, war es ein Kampf. Beim Ausziehen meiner Handschuhe sind diese durch den starken Wind weggeweht worden und ich konnte meine Kamera nicht alleine lassen. Daher habe ich auch mein drittes Paar in der Natur verloren. Zudem musste ich das Stativ durchgehend festhalten. Keine schöne Sache bei -10 Grad. Trotzdem hat es sich gelohnt! 🙂
Tag 3: Schneesturm trotz Sonne und eine lange Rückreise
Am letzen Tag ging es wie den Abend zuvor zum Ort Stokksness. Ein fabelhafter Sonnenaufgang erwartete uns hier. Achtung: Um an den Ort zu kommen, muss bei dem Eigentümer des Landes gezahlt werden. Dies ist einfach zu erledigen, sollte jedoch jedem bewusst sein. Ansonsten kriegt er sehr schlechte Laune. Wir sprechen aus Erfahrung! 🙂
Danach ging es zu drei Gletschern: Hoffell, Fjallsárlón und Jökulsárlón. Es wer ein sehr windiger und kalter Tag trotz viel Sonne. Wir haben jedoch das beste daraus gemacht, trotz teils komplett (!) vereisten Straßen und starkem Wind von der Seite. In Deutschland wären solche Straßen auf jeden Fall gesperrt. Es gibt hier einfach zu viele davon.
Am Abend bekamen wir durch die Vorhersage mit, dass ein Sturm am Aufziehen ist. Spontan beschlossen wir daher nach Reykjavik aufzubrechen. Während der achtstündigen Fahrt wurden wir belohnt, denn es gab wirklich durchgehend Nordlichter zu sehen!
Meine Gedanken zum Trip
Natürlich hätte der Trip nicht aufregender sein können. Dennoch stellt sich vielleicht der eine oder andere die Frage, wieso ich dies gemacht habe und nicht zu Hause in Deutschland war.
Im Winter fliegen einige Airlines nicht nach Deutschland und daher wäre es zu teuer gewesen für die Weihnachtsfeiertage nach Hause zu fliegen. So ein Trip mit einem Einheimischen ist jedoch vergleichsweise günstig und daher habe ich mich dafür entschieden.
Für mich war es das Wichtigste im Gedanken trotzdem bei der Familie zu sein. Manchmal gibt es eben Verhältnisse und Bedingungen, die bestimmte Situationen nicht zulassen. Wir konnten sogar mitten im Nirgendwo an Heiligabend miteinander telefonieren. Ich denke, so etwas sollte nicht für selbstverständlich gehalten werden. Denn mit Nirgendwo meine ich das auch so.
Ein Trip über die Weihnachtsfeiertage ist also keine Sache, die ich unbedingt in meinem Leben machen wollte. Wichtig ist, was aus den Gegebenheiten gemacht wird und wie bestimmte Momente geschätzt werden. Ich würde es auf jeden Fall immer wieder tun in meiner jetzigen Situation. Dennoch kann ich Weihnachten bei der Familie im nächsten Jahr kaum abwarten! 🙂